Ergebnisse einer Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse

In der Pressemitteilung der Techniker Krankenkasse (TK) vom 06.Juni 2016 werden erste Ergebnisse einer Umfrage zu Freien Gesundheitsleistungen (FGL) des Meinungsforschungsinstituts Forsa, die diese im Auftrag der TK durchführte, veröffentlicht.

Die Forsa-Umfrage zeige, dass jeder dritte Patient ohne schriftliche Aufklärung des Arztes über die anfallenden Kosten,  eine Selbstzahlerleistung in Anspruch nehme. Dabei ist der Arzt dazu verpflichtet, vor Behandlungsbeginn einen Schriftlichen Behandlungsvertrag abzuschließen. 36% der Befragten gaben an, „vor Behandlungsbeginn nichts Schriftliches ausgehändigt bekommen zu haben.“

Dieser Umstand könne sowohl dazu führen, dass das Vertrauensverhältnis zum behandelnden Arzt leidet, da sich der Patient schlecht aufgeklärt fühle, als auch anfallende Kosten für den Arzt, der von gesetzlich Versicherten nur dann eine Vergütung fordern kann, wenn der Patient vorher bestätigt hat, auch auf eigene Kosten behandelt werden zu wollen. Demnach eine nachteilige Situation für beide Parteien.

 

Weitere Ergebnisse der Umfrage:

-50% der Gesetzlich versicherten haben eine FGL  von ihrem Arzt angeboten bekommen

-32% haben schon mehr als einmal eine FGL  von ihrem Arzt angeboten bekommen

-Die Häufigkeit der Angebote korreliert mit dem Einkommen des Patienten

-Frauen (55%) bekommen häufiger FGL angeboten als Männer (45%)

 

Die am häufigsten angebotenen FGL:

-professionelle Zahnreinigung (72%)

-zusätzliche Krebsvorsorge z.B PSA-Test oder Ultraschall zur Krebsfrüherkennung (46%)

-alternative Heilmethoden z.B Akupunktur (25%)

-eine andere kostenpflichtige Vorsorgeuntersuchung (14%)

 

Wie gut sind die Patienten informiert?

Nur 36% der Befragten haben sich vor der Entscheidung für oder gegen eine FGL weitere Informationen eingeholt. Die Mehrheit (64%) vertraue „blind“ ihrem Arzt. Die angegeben Möglichkeiten, die die Patienten genutzt haben, um sich weiter zu informieren, waren laut der Forsa-Umfrage, die Krankenkassen, spezielle Internetseiten oder eine Zweitmeinung bei einem anderen Arzt.

 

Um die oben genannten Probleme anzugehen, hat die Ärztliche Gesellschaft für Gesundheit und Prävention e.V. (ÄGGP) mit free-med ein Objektives Informationsportal zu Freien Gesundheitsleistungen geschaffen, welches absolute Transparenz bietet und somit dem Patienten die Chance gibt, „Experte seiner eigenen Gesundheit“ zu werden , so Dr. Norbert Panitz, 1. Vorsitzender der ÄGGP.

 

Quelle: https://www.tk.de/tk/pressemitteilungen/gesundheit-und-service/840074, 07.06.2016